Die Bekenntnisschriften - page 4

Altkirchliche Glaubensbekenntnisse
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Das Athanasianische Glaubensbekenntnis
1
Wer da selig werden will, der muß vor allem den katholischen Glauben festhalten.
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Wer ihn nicht ganz und unverletzt bewahrt, wird ohne Zweifel ewig verlorengehen.
3
Dies aber ist der katholische Glaube, daß wir den Einen Gott in der Dreiheit und die
Dreiheit in der Einheit verehren,
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ohne die Personen zu vermischen und ohne das
Wesen zu trennen.
5
Eine andere ist nämlich die Person des Vaters, eine andere die
des Sohnes, eine andere die des Heiligen Geistes.
6
Aber dem Vater und Sohn und
Heiligen Geist eignet Eine Gottheit, gleich in der Herrlichkeit, gleich in der ewigen
Majestät.
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Wie der Vater so der Sohn, so der Heilige Geist:
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ungeschaffen ist der
Vater, ungeschaffen der Sohn, ungeschaffen der Heilige Geist.
9
Unermeßlich ist der
Vater, unermeßlich der Sohn, unermeßlich der Heilige Geist.
10
Ewig ist der Vater,
ewig der Sohn, ewig der Heilige Geist.
11
Und dennoch sind es nicht drei Ewige,
sondern Ein Ewiger.
12
Wie auch nicht drei Ungeschaffene und nicht drei
Unermeßliche, sondern Ein Ungeschaffener und Ein Unermeßlicher.
13
Ebenso ist
allmächtig der Vater, allmächtig der Sohn, allmächtig der Heilige Geist.
14
Und
dennoch sind nicht drei Allmächtige, sondern Ein Allmächtiger.
15
So ist der Vater
Gott, der Sohn Gott, der Heilige Geist Gott,
16
und dennoch sind es nicht drei Götter,
sondern es ist nur Ein Gott.
17
So ist der Vater Herr, der Sohn Herr, der Heilige Geist
Herr,
18
und dennoch sind es nicht drei Herren, sondern es ist nur Ein Herr.
19
Denn
wie wir nach der christlichen Wahrheit jede Person einzeln als Gott und Herrn
bekennen müssen, so verbietet uns auch die katholische Religion, drei Götter oder
Herren anzunehmen.
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Der Vater ist von niemandem gemacht, noch geschaffen,
noch gezeugt.
21
Der Sohn ist vom Vater allein, nicht gemacht, noch geschaffen,
sondern gezeugt.
22
Der Heilige Geist ist vom Vater und Sohn nicht gemacht, noch
geschaffen, noch gezeugt, sondern ausgehend.
23
Es ist also Ein Vater, nicht drei
Väter, Ein Sohn, nicht drei Söhne, Ein Heiliger Geist, nicht drei Heilige Geister.
24
Und in dieser Dreieinigkeit ist nichts früher oder später, nichts größer oder kleiner,
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sondern alle drei Personen sind untereinander gleichewig und gleichwertig, so daß in
allem, wie bereits oben gesagt wurde, sowohl die Dreiheit in der Einheit als auch die
Einheit in der Dreiheit zu verehren ist.
26
Wer daher selig werden will, muß diese
Meinung von der Dreieinigkeit haben.
27
Aber zum ewigen Heil ist es außerdem notwendig, auch treu an die Fleisch-
werdung unseres Herrn Jesus Christus zu glauben.
28
Das ist also der rechte Glaube,
daß wir glauben und bekennen, daß unser Herr Jesus Christus Gottes Sohn und Gott
und Mensch zugleich ist.
29
Gott ist er, aus des Vaters Wesen von Ewigkeit her
gezeugt, und Mensch ist er, aus der Mutter Wesen in der Zeit geboren.
30
Ein
vollkommener Gott, ein vollkommener Mensch, bestehend aus einer vernünftigen
Seele und einem menschlichen Leibe.
31
Dem Vater gleich der Gottheit nach,
geringer als der Vater der Menschheit nach.
32
Und wenn er auch Gott ist und
Mensch, so sind es doch nicht zwei, sondern Ein Christus.
33
Einer aber, nicht, als
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