Die Bekenntnisschriften - page 7

Das Augsburger Bekenntnis
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rsten zugegen.
Bekenntnis des Glaubens
dem unüberwindlichsten Herrscher Karl V., dem erhabenen Kaiser, übergeben
auf dem Reichstag zu Augsburg
im Jahre 1530
Psalm 119, 46
Ich rede von deinen Zeugnissen vor Königen
und schäme mich nicht
[44]
Vorred
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Unüberwindlichster Herrscher, erhabener Kaiser, gnädigster Herr! Eure Kaiserliche
Majestät hat einen Reichstag nach Augsburg einberufen, um über Hilfsmaßnahmen
gegen den Türken, den gräßlichen alten Erbfeind des christlichen Namens und Glau-
bens, zu beraten: darüber, wie man seinem Wüten und seinen Unternehmungen durch
eine dauerhafte und beständige Kriegsrüstung widerstehen könne. Es sollte auch
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über Streitfragen in unserer heiligen Religion und dem christlichen Glauben beraten
werden, um auch in dieser Sache die Meinungen und Aussagen zwischen uns in Lie-
be, Milde und gegenseitiger Friedfertigkeit an Ort und Stelle zu hören, zu verstehen
und zu erwägen. Nachdem beiderseits das, was in Schriften nicht gut behandelt wur-
de, berichtigt wäre, sollten jene Dinge zu der einen einfachen Wahrheit und christli-
chen Eintracht verbunden und zurückgeführt werden. So sollte weiterhin von uns die
eine, echte und wahre Religion gepflegt und erhalten werden, damit wir, wie wir
unter dem einen Christus sind und kämpfen, so auch in der einen Kirche in christli-
cher Einheit und Eintracht leben können. Weil wir, die Unterzeichneten, [45] ebenso
wie die anderen Kurfürsten, Fürsten und Stände zu der erwähnten Zusammenkunft
gerufen wurden, sind wir, um dem Kaiserlichen Gebot gehorsam Folge zu leisten,
eilend nach Augsburg gekommen, und wir waren, ohne damit prahlen zu wollen,
unter den e
2 Die Vorrede wurde von dem kursächsischen Kanzler Gregor Brück verfaßt.
3 Die folgenden Zeilen (bis zu den Worten „… in christlicher Einheit und Eintracht leben können“) beziehen sich
wörtlich auf das kaiserliche Ausschreiben zur Einberufung des Reichstages.
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