Der Kleine Katechismus
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Weißt du aber gar keine (was doch wohl nicht möglich sein kann), so sage auch keine
besondere, sondern beziehe die Vergebung auf die allgemeine Beicht
, die du vor
Gott tust gegenüber dem Beichtiger.
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Darauf soll der Beichtiger sagen:
„Gott sei dir gnädig und stärke deinen Glauben. Amen.
Sprich:
Glaubst du auch, daß meine Vergebung
Gottes Vergebung ist?“
„Ja, lieber Herr.“
Darauf spreche er:
„Wie du glaubst, so geschehe dir.
Und ich,
auf Befehl unseres Herrn Jesus Christus,
vergebe dir deine Sünden
im Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes.
Amen.
Gehe hin in Frieden!“
Welche aber im Gewissen sehr beschwert oder betrübt und angefochten sind,
die wird ein Beichtvater wohl mit mehr Worten zu trösten wissen und zum Glauben
ermuntern.
Dies soll nur eine gewöhnliche Art der Beichte sein für die einfachen Leute.
15 Spätere Fassungen des Kleinen Katechismus enthalten den folgenden Text für die gemeinsame Beichte („Offene
Schuld“):
Allmächtiger Gott, barmherziger Vater, ich armer, elender, sündiger Mensch
bekenne dir alle meine Sünde und Missetat, die ich begangen mit Gedanken, Worten und Werken,
womit ich dich jemals erzürnt und deine Strafe zeitlich und ewiglich verdient habe.
Sie sind mir aber alle herzlich leid und reuen mich sehr,
und ich bitte dich um deiner grundlosen Barmherzigkeit
und um des unschuldigen bitteren Leidens und Sterbens
deines lieben Sohnes Jesus Christus willen,
du wollest mir armem sündhaften Menschen gnädig und barmherzig sein,
mir alle meine Sünden vergeben und zu meiner Besserung deines Geistes Kraft verleihen. Amen.