Das Augsburger Bekenntnis
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rksam.
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8. Was ist die Kirche?
a
Obwohl die Kirche im eigentlichen Sinne die Versammlung der Heiligen und wahr-
haft Glaubenden ist, ist es dennoch erlaubt, da in diesem Leben viele Heuchler und
böse Menschen darunter sind
Sakramente zu empfangen, die
aa
durch böse Men-
schen gereicht werden, nach dem Worte Christi: „Auf des Mose Stuhl sitzen die
Schriftgelehrten und Pharisäer“ usw. (Mt 23, 2). Die Sakramente und das Wort sind
aufgrund der Einsetzung und des Gebotes Christi wirksam, auch wenn sie durch böse
Menschen gereicht werden.
Sie verwerfen die Donatiste
und andere, die bestritten haben, daß man den
Dienst böser Menschen in der Kirche benutzen dürfe, und meinten, deren Dienst sei
nutzlos und unwi
Av
a…aa
Weil aber in diesem Leben viele Böse und Heuchler der Kirche beigemischt sind, die
dennoch mit der Kirche an den äußeren Zeichen teilhaben, darf man die Sakramente empfangen,
auch wenn sie
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9. Von der Taufe
Von der Taufe lehren sie, daß sie zum Heile notwendig ist
a
, daß durch die Taufe Got-
tes Gnade angeboten wird und daß die Kinder zu taufen sind, die, durch die Taufe
Gott dargebracht, in Gottes Gnade aufgenommen werden
b
.
Sie verwerfen die Wiedertäufer
, die die Taufe von Kindern verurteilen und be-
haupten, daß die Kinder ohne Taufe selig werden.
Av
a
[CR 357; Zusatz:] als eine von Christus eingesetzte Zeremonie. Und
b
[Zusatz:] und Kinder Gottes werden, wie Christus bezeugt, wenn er von den Kleinen in der
Kirche sagt (Mt 18, 14): „Es ist bei eurem Vater im Himmel nicht der Wille, daß eins von diesen
Kleinen verloren werde.“
32 Deutscher Text: „… weil in diesem Leben viele falsche Christen und Heuchler, auch öffentliche Sünder unter
den Frommen bleiben“.
33 Deutscher Text: „auch wenn die Priester, durch die sie gereicht werden, nicht fromm sind“.
34 Nach Donatus († um 355), Bischof nordafrikanischer Schismatiker, die die kirchlichen Handlungen unwürdiger
Amtsträger für ungültig erklärten.
35 Deutscher Text: „… daß man auch die Kinder taufen soll, welche durch solche Taufe Gott überantwortet und
[ihm wohl]gefällig werden“.
36 Vgl. Anm. 27.