Die Bekenntnisschriften - page 447

Der Heidelberger Katechismus
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und sprach:
Dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut,
solches tut, sooft ihr’s trinket, zu meinem Gedächtnis.
Denn sooft ihr von diesem Brot esset
und von diesem Kelch trinket,
sollt ihr des Herrn Tod verkündigen,
bis daß er kommt.
Und diese Verheißung wird auch wiederholt
durch Sankt Paulus, da er spricht:
Der gesegnete Kelch, welchen wir segnen,
ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi?
Das Brot, das wir brechen,
ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi?
Denn
ein
Brot ist’s, so sind wir viele ein Leib,
weil wir alle
eines
Brotes teilhaftig sind. (1. Kor 10, 16–17)
Frage 78
:
Wird denn aus Brot und Wein der wesentliche Leib und Blut Christi?
Nein; sondern wie das Wasser in der Taufe
nicht in das Blut Christi verwandelt
oder die Abwaschung der Sünden selbst wird,
von der es allein ein göttliches Wahrzeichen
und Versicherung ist:
Mt 26, 29; Mk 14, 24
so wird auch das heilige Brot im Abendmahl
nicht der Leib Christi selbst,
1. Kor 10, 16–17; 11, 26–28
wiewohl es nach Art und Brauch der Sakramente
1. Mose 17, 10–19; 2. Mose 12, 26–27.43.48
der Leib Christi genannt wird.
Tit 3, 5; 1. Petr 3, 21; 1. Kor 10, 1–4
Frage 79
:
Warum nennt denn Christus das Brot seinen Leib
und den Kelch sein Blut oder das Neue Testament in seinem Blut
und Sankt Paulus die Gemeinschaft des Leibes und Blutes Jesu Christi?
Christus redet so nicht ohne große Ursache:
nämlich, daß er uns nicht allein damit lehren will,
daß, gleichwie Brot und Wein das zeitliche Leben erhalten,
so sei auch sein gekreuzigter Leib und vergossenes Blut
die wahre Speise und Trank unserer Seelen zum ewigen Leben;
Joh 6, 51.55
sondern vielmehr, daß er uns
durch dieses sichtbare Zeichen und Pfand versichern will,
daß wir so wahrhaftig seines wahren Leibes und Blutes
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