Die Bekenntnisschriften - page 458

Der Heidelberger Katechismus
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verbietet deshalb alle unkeuschen Taten,
Eph 5, 3–4; 1. Kor 6, 18–20; Mt 5, 27–28
Gebärden, Worte, Gedanken, Lust
Eph 5, 18; 1. Kor 15, 33
und was den Menschen dazu reizen mag.
Frage 110
:
Was verbietet Gott im achten Gebot?
Er verbietet nicht allein
den Diebstahl und Räuberei, die die Obrigkeit straft;
1. Kor 5, 10; 6, 10
sondern Gott nennt Diebstahl auch alle bösen Stücke und Anschläge,
womit wir unsers Nächsten Gut an uns zu bringen gedenken,
es sei mit Gewalt oder Schein des Rechts:
Lk 3, 14; 1. Thess 4, 6; Spr 11, 1; 16, 11
wie durch unrechtes Gewicht, Elle,
Maß, Ware, Münze, Wucher
oder durch irgendein Mittel, das von Gott verboten ist,
Hes 45, 9–10; 5. Mose 25, 13–15;
Ps 15, 5; Lk 6, 35
dazu auch allen Geiz und unnütze Verschwendung seiner Gaben.
1. Kor 6, 10; Spr 5, 16
Frage 111
:
Was gebietet dir aber Gott in diesem Gebot?
Daß ich meines Nächsten Nutzen, wo ich kann und darf, fördere,
ihm gegenüber so handle, wie ich wollte, daß man mit mir handelte,
Mt 7, 12
und treulich arbeite,
damit ich dem Bedürftigen in seiner Not helfen könne.
Eph 4, 28
Frage 112
:
Was will das neunte Gebot?
Daß ich gegen niemand falsches Zeugnis gebe,
Spr 19, 5.9; 21, 28
niemandem seine Worte verdrehe,
Ps 15, 3
kein Verleumder und Lästerer sei,
Röm 1, 28.30
niemanden ungehört und leichtfertig verdammen helfe;
Mt 7, 1–2; Lk 6, 37
sondern alles Lügen und Betrügen
als Werke des Teufels selbst bei schwerem Gotteszorn vermeide,
Joh 8, 44; Spr 12, 22;
vor Gericht und auch sonst überall
13, 5
die Wahrheit liebe, sie aufrichtig sage und bekenne,
1. Kor 13, 6; Eph 4, 25
auch meines Nächsten Ehre und Ruf
nach besten Kräften rette und fördere.
1. Petr 4, 8
Frage 113
:
Was will das zehnte Gebot?
Daß auch nicht die geringste Lust oder Gedanken
wider irgendein Gebot Gottes in unser Herz kommen,
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