Die Bekenntnisschriften - page 465

Bekenntnis des Glaubens
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Bekenntnis des Glaubens
(Confession de foi)
1. Wir glauben und bekennen, daß ein einziger Gott sei (5. Mose 4, 35), der ein einzi-
ges und einfaches Wesen ist, geistig (1. Mose 1, 2), ewig (2. Mose 3, 15 f.), unsichtbar
(Röm 1, 20), unveränderlich (Mal 3, 6), unendlich, unbegreiflich (Röm 11, 33), unaus-
sprechlich, welcher alles vermag, allweise (Jer 10, 7; Röm 16, 27), allgütig (Mt 19, 17),
allgerecht (Jer 12, 1) und allbarmherzig (2. Mose 34, 6) ist.
2. Dieser Gott offenbart sich als solcher den Menschen, zuerst durch seine Werke
(Röm 1, 19), sowohl durch deren Schöpfung als durch deren Erhaltung und Lenkung,
zweitens und klarer durch sein Wort (Hebr 1, 1 f.), welches er anfangs durch Aussprü-
che offenbarte (1. Mose 15, 1) und das bald danach schriftlich verfaßt worden ist in den
Büchern (2. Mose 24, 4.7), die wir die Heilige Schrift nennen (Röm 1, 2).
3. Diese ganze Heilige Schrift ist enthalten in den kanonischen Büchern des Alten und
Neuen Testamentes, deren Anzahl hier folgt: Die fünf Bücher Mose, nämlich Genesis,
Exodus, Leviticus, Numeri, Deuteronomium, ferner Josua, Richter, Ruth, das erste und
zweite Buch Samuels, das erste und zweite Buch der Könige, das erste und zweite
Buch der Chronik, sonst auch Paralipomenon genannt, das erste Buch Esra, ferner
Nehemia, das Buch Esther, Hiob, die Psalmen Davids, die Sprüche oder Lehrsätze
Salomos, das Buch des Predigers, das Hohelied Salomos, ferner das Buch Jesaja, Je-
remia, die Klagelieder des Jeremia, Ezechiel, Daniel, Hosea, Joel, Amos, Obadja,
Jona, Micha, Nahum, Habakuk, Zephanja, Haggai, Sacharja, Maleachi. Ferner das
heilige Evangelium nach Sankt Matthäus, Sankt Markus, Sankt Lukas und Sankt Jo-
hannes, ferner das zweite Buch von Sankt Lukas, sonst Apostelgeschichte genannt,
ferner die Briefe von Sankt Paulus, an die Römer einer, an die Korinther zwei, an die
Galater einer, an die Epheser einer, an die Philipper einer, an die Kolosser einer, an die
Thessalonicher zwei, an Timotheus zwei, an Titus einer, an Philemon einer, ferner der
Brief an die Hebräer, der Brief von Sankt Jakobus, der erste und zweite Brief von
Sankt Petrus, der erste, zweite und dritte Brief von Sankt Johannes, der Brief von
Sankt Judas, ferner die Apokalypse oder Offenbarung von Sankt Johannes.
4. Wir erkennen an, daß diese Bücher kanonisch sind und die sichere Regel unseres
Glaubens (Ps 19, 8 f.), nicht so sehr durch die allgemeine Übereinkunft und Zustim-
mung der Kirche als durch das Zeugnis und die innere Versicherung des Heiligen
Geistes, der sie uns von den anderen kirchlichen Büchern unterscheiden lehrt, auf die
man, obgleich sie nützlich sind, keinen Glaubensartikel begründen kann.
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