Die Bekenntnisschriften - page 459

Der Heidelberger Katechismus
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sondern wir jederzeit
von ganzem Herzen aller Sünde feind sein
und Lust zu aller Gerechtigkeit haben sollen.
Röm 7, 7–8
Frage 114
:
Können aber die, die zu Gott bekehrt sind,
solche Gebote vollkommen halten?
Nein; sondern es haben auch die Allerheiligsten,
solange sie in diesem Leben sind,
nur einen geringen Anfang dieses Gehorsams;
1. Joh 1, 8–10; Röm 7, 14–15; Pred 7, 20
doch so, daß sie mit ernstlichem Vorsatz
nicht nur nach einigen,
sondern nach allen Geboten Gottes zu leben anfangen.
Röm 7, 22; Jak 2, 10–11
Frage 115
:
Warum läßt uns denn Gott so scharf die Zehn Gebote predigen,
wenn sie in diesem Leben niemand halten kann?
Erstens, damit wir unser ganzes Leben lang
unsere sündliche Art je länger, je mehr erkennen
1. Joh 1, 9; Ps 32, 5
und darum desto begieriger
Vergebung der Sünden und Gerechtigkeit in Christus suchen.
Röm 7, 24–25
Sodann, daß wir ohne Unterlaß uns mühen
und Gott bitten um die Gnade des Heiligen Geistes,
daß wir je länger, um so mehr zu dem Ebenbild Gottes erneuert werden,
bis wir das Ziel der Vollkommenheit nach diesem Leben erreichen.
1. Kor 9, 24–25;
Phil 3, 11–14
Frage 116
:
Warum ist den Christen das Gebet nötig?
Deswegen, weil es das vornehmste Stück der Dankbarkeit ist,
die Gott von uns fordert;
Ps 50, 14–15
und weil Gott seine Gnade und seinen Heiligen Geist
nur denen geben will,
die ihn mit herzlichem Seufzen ohne Unterlaß
darum bitten und ihm dafür danken.
Mt 7, 7–8; 13, 12; Lk 11, 9–10.13
Frage 117
:
Was gehört zu einem solchen Gebet,
daß es Gott gefalle und von ihm erhört werde?
Erstens,
daß wir allein den einzigen wahren Gott,
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